
Susanne Decker
Psychologische Psychotherapeutin - erklärt Ihnen hier alles Wichtige, was Sie über Verhaltenstherapie wissen sollten.
ERKLÄRUNG
Frau Decker, können Sie in wenigen Sätzen zusammenfassen, was Verhaltenstherapie ausmacht?
Frau Decker: Wir Verhaltenstherapeut:innen gehen davon aus, dass unser Verhalten, unser Denken, unsere Gefühle und unser Körper eng miteinander verknüpft sind und jede Komponente einen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben kann. Diese Zusammenhänge nehmen wir im Rahmen der Verhaltenstherapie genauer unter die Lupe, wir analysieren das “ganze System”, die Schwierigkeiten und vor allem die Bewältigungsstrategien – sind diese schon optimal oder kann ich noch etwas lernen, um mich wieder besser zu fühlen? Das heißt, wir entwickeln gemeinsam neue Lösungswege und helfen dabei, andere Perspektiven einzunehmen und Ansichten zu überprüfen.
Die eine, richtige Strategie gibt es also nicht?
Frau Decker: Nein, wenn es so einfach wäre, würden ein guter Rat von nahestehenden Personen, das Lesen eines Ratgebers, eine App oder Nachdenken und Meditation ja in einer Notlage helfen – was ja auch bei den allermeisten Alltagsproblemen der Fall ist. Eine Verhaltenstherapie kommt eben genau dann zum Einsatz, wenn all die anderen Strategien über längere Zeit nicht helfen konnten.
Das heißt, wir müssen erst herausfinden, „wo es hakt“?
Frau Decker: Ja, wobei es nicht bei einer einmaligen Diagnostik bleibt. Unser Problemverständnis ist eher ein fortwährender Prozess, der in der Behandlung durchgehend eine Rolle spielt. Also die Frage: Was mache ich, das nicht funktioniert? Wozu mache ich das? Was will ich damit erreichen? Gibt es dafür einen besseren Weg? Was könnte ich ändern? Was kann ich dafür lernen?
Dabei spielt auch die Biographie eine wichtige Rolle, wir sehen uns prägende Erfahrungen und die Lerngeschichte an. Das heißt: Was habe ich über mich / andere / die Welt gelernt? Was konnte ich in der Vergangenheit vielleicht nicht so gut lernen?
Ablauf
Wie verläuft dann eine Verhaltenstherapie? Wie wählen Sie aus, was für die einzelne Person das Richtige ist?
Frau Decker: Für viele psychische Probleme gibt es wissenschaftlich langjährig überprüfte Therapieansätze, die in unserer Praxis Grundlage unserer Arbeit sind. Dann spielt bei unserem Verständnis von Verhaltenstherapie eine große Rolle, die individuellen Bedingungen jeder einzelnen Person zu verstehen. Dafür haben wir eine Menge diagnostischer Techniken, unser Fachwissen und unsere Erfahrung – sowie natürlich nicht zuletzt die Expertise unserer Patient:innen, die wir als die zentralen Expert:innen ihres Problems sehen.
Wie lange dauert eine Verhaltenstherapie?
Frau Decker: Die Kosten werden vollständig von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Bei privaten Versicherungen und der Beihilfe können Zuzahlungen nötig werden; das können Sie bei Ihrer Versicherung erfragen – oder wir helfen dabei, das herauszufinden. Es ist auch möglich, eine Behandlung bei uns selbst zu bezahlen. In diesem Fall legen wir die Gebührenordnung für Psychotherapeut:innen (GOP) zugrunde. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Kosten
Frau Decker: Die Kosten werden vollständig von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Bei privaten Versicherungen und der Beihilfe können Zuzahlungen nötig werden; das können Sie bei Ihrer Versicherung erfragen – oder wir helfen dabei, das herauszufinden. Es ist auch möglich, eine Behandlung bei uns selbst zu bezahlen. In diesem Fall legen wir die Gebührenordnung für Psychotherapeut:innen (GOP) zugrunde.
Nähere Informationen dazu finden Sie hierUnd wie geht es jetzt weiter?
NÄCHSTE SCHRITTE
Die Vorbereitung
Was Sie mitbringen
- Ihre Versicherungskarte
- 50 Minuten Zeit
- Sie benötigen keinen Überweisungsschein
Der Weg in die Praxis
Nutzen Sie U-Bahn & Bus
Güntzelstraße 62
10717 Berlin
U Güntzelstraße
Tipp: Sie finden leicht einen Parkplatz in der Nähe der Praxis, die Parkplätze sind gebührenpflichtig.
In der Praxis
Schön, dass Sie da sind
- Sie finden uns im 1. Stock
- Wir haben keine Rezeption
- Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
- Sie nehmen im Wartezimmer Platz und wir holen Sie ab
Tipp: Nutzen Sie unser kostenloses WiFi, während Sie warten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema
Nein, wir sind keine ärztliche Praxis, daher können durch uns keine Medikamente verschrieben werden. Wir können Sie dazu beraten und Ihnen eventuell ärztliche Praxen empfehlen. Einfluss auf die Terminvergabe dort oder die Verschreibung von Medikamenten haben wir aber nicht.
Nein, wir führen keine Warteliste - dafür ist die Menge der Anfragen bei uns einfach zu groß.
Die ersten Termine sind bei uns Probetermine (sogenannte “Probatorik”). Sie entscheiden zunächst am Ende des ersten Termins, ob Sie noch einen weiteren Termin vereinbaren möchten. Die “Probephase” kann mehrere Termine umfassen. Über den genauen Ablauf informiert Sie Ihre Therapeutin umfassend beim ersten Termin.
Von der Therapeutin werden die notwendigen administrativen Informationen an die Krankenkasse weitergegeben: Diagnose(n) und Behandlungsdaten. Persönliche Inhalte oder Details aus den Therapiesitzungen werden im Falle der schriftlichen Beantragung einer Langzeittherapie anonymisiert an eine:n Gutachter:in der Krankenversicherung weitergegeben, da das Vorgehen der Therapeutin gutachterlich geprüft wird. Mitarbeiter:innen der Krankenversicherung erhalten keine persönlichen Informationen. Lediglich in seltenen Ausnahmefällen (bspw. längerfristiger AU) sind Therapeut:innen gegenüber den Kostenträgern auskunftspflichtig. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, informieren wir Sie ausführlich.
Nein, wir unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht.